Doch das ist jetzt Makulatur. Mit dem lust- und kraftlosen Gebolze im zweiten Durchgang gegen Ingolstadt haben sich die Zebras die aufkeimende Zuversicht selbst zerstört.
„Wenn man im zweiten Durchgang ein derart schlechtes Bild abliefert und darüber hinaus nicht punktet, verstärkt sich die Negativ-Wirkung“, weiß Runjaic. Zusammen mit der schlechten wirtschaftlichen Lage des Klubs gibt Duisburg aber nicht nur ein schlechtes, sondern gar ein grauenhaftes Bild ab.
"Physisch und psychisch eingebrochen" Die Ursache für den drastischen Leistungsabfall im sportlichen Bereich ist in den Augen des Fußballlehrers klar. Er musste die Zebras in den letzten Wochen scheuchen, damit sie auf ein gewisses Kraftniveau kommen. Gegen den FCI seien sie dann physisch und psychisch eingebrochen. „In Kaiserslautern sind wir insgesamt 120 Kilometer gelaufen, gegen den FCI waren es nur 104“, erklärt Runjaic: „Wir mussten dieses Risiko aber eingehen. Wir können das Tempo in der Winterpause nicht von 160 km/h auf plötzlich 220 km/h steigern, ohne das entsprechende Fahrwerk zu haben.“ Seine bittere Erkenntnis bis dahin: „Wir stehen derzeit zurecht unten und können keinen Gegner an die Wand spielen.“
Das gilt auch für das erste Gastspiel des MSV am Samstag in Sandhausen. Der kleine Dorfverein zählt gerade einmal 700 Mitglieder, ist dem MSV in der Tabelle aber bereits vier Punkte voraus. Selbst mit einem Dreier gelingt es nicht, am direkten Abstiegskonkurrenten vorbeizuziehen. „Es geht nicht darum, Sandhausen unten mit reinzuziehen, sondern uns rauszuziehen“, macht Runjaic deutlich.
"Wir haben genug Qualität" In den neun ausstehenden Meisterschaftsspielen 2012 plus eventuell zwei Pokalpartien solle nun ein positiver Grundstock gelegt werden, um in der Rückrunde dann zur Attacke zu blasen. Runjaic: „Ich glaube, wir haben genug Qualität, um die Liga zu halten.“
Der Glaube versetzt ja bekanntlich Berge, hilft alleine aber auch nicht weiter.